Das also...
... waren sie. Die letzten Tage in Berlin.Nachdem ich auf das Praktikumsende hin sogar noch meine eigene Story zum erarbeiten und schreiben erhalten habe, fällt der Abschied von der H.O.M.E.- Redaktion gar nicht mehr so schwer. Dennoch werde ich die Miniatur-Irrenanstalt vermissen.
Auf jeden Fall hilft aber die finale Bauchpinselei des Verlagleiters über meinen rebellierenden Magen hinweg. Der hat nämlich gewaltig unter meiner fälschlichen Vorstellung gelitten, dass ich mir, wie damals in meinen zarten 20ern, die Nacht um die Ohren schlagen kann. In Begleitung von den Herren Montepulciano und Hendricks wagte ich mich kürzlich ins Clubleben in Berlin Mitte. Der zugedröhnte, Horrorschinken-lesende Liftboy chauffierte uns dabei in die oberste Etage eines der wenigen wirklich hohen Hochhäuser der Stadt. Kühles Design, smarter Elektrosound und eine atemberaubende Dachterrasse empfangen hier die hauptsächlich trinkwütigen Gäste. Die Zeit verging wie im Fluge, so, dass ich mit Leichtigkeit am nächsten Morgen beobachten konnte, wie Menschen zur Arbeit müssen, wenn andere wiederum überglücklich sind den Heimweg zu finden. Etwas Gutes hatte der Ausflug in diesen Teil des Berliner Nachtlebens jedenfalls: es motivierte, mir Berlin Mitte etwas besser an zu schauen.
Möglichkeiten dazu...
... ergeben sich wie auf Bestellung.
Im ehemaligen kaiserlichen Postfuhramt, dem jetzigen International Forum For Visual Dialogues, kurz C/O, locken eine ausführliche Ausstellung mit den abstandsfreien Bildern Larry Clarks und einigen Werken von Edward Burtynsky.
Beide Ausstellungen treten ob der grossartigen Ausstellungsräume jedoch beinahe in den Hintergrund. Kaum vorstellbar, dass die Räumlichkeiten, welche früher einmal Platz für 250 Postpferde boten, schon in diesem Herbst zu Hotel- und Verkaufsfläche umfunktioniert werden sollen...
Von Kunst angefixt zieht es mich nun zu Werken von älterem gestalterischen Geschick. Die Berliner Gemäldegalerie beherbergt eine der bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei vom 13. bis zum 18.Jh.. Und ist somit unbedingter Touri-Tipp, auch für Kunstbanausen - denn irgendetwas gefällt oder wird zumindest garantiert erkannt.
Wem nach neueren Jahrgängen ist, darf sich wiederum das Panoptikum an der Torstrasse auf keinen Fall entgehen lassen. In 10 Räumen kann man über ehemalige Funktion und Zweck von allmöglichen und unmöglichen technischen Gerätschaften der letzten 100 Jahre sinnieren. Unlösbare Rätsel sind vorprogrammiert.
Wo dank der grosszügigen Anlage beim C/O Berlin keine Warteschlangen zu befürchten waren, ist andernorts das Anstehen schier unbegreiflich. Kino. Da die Filme hier nur ca. 2 Wochen in der Originalsprache gezeigt werden, und danach in mehr oder weniger schlechten Synchronisationen genossen werden müssen, ist der Andrang dementsprechend eindrücklich. Leider stellte sich dann auch eine gewisse Ineffizienz der Kinobetreiber heraus, da nach 30-minütiger Wartezeit der Kinosaal trotzdem nicht voll besetzt wird.
Dann entscheidet man sich vielleicht doch lieber für den Krimi in der Kneipe ums Eck...
Nun...
... ist aber Endspurt angesagt und die letzten freien Tage werden genutzt, um noch alles zu sehen was noch nicht gesehen wurde.
Und zu erledigen, was noch getan werden muss.
Mit frisch verdunkelten Scheiben (www.autoscheibenfolie-berlin.de; der Beste!!!!) und obligaten Touristenfoto stellt sich nun die entscheidende Frage: